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Der Feldscher

Die größte Gefahr für die damaligen Armeen bestand nicht im Feind, sondern in der Ausbreitung von Seuchen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es auch eine Art medizinischen Stab gab. Im Stab jedes Obristen gab es den Feldscher - also einen Feldarzt - der als Hauptaufgabe die Kontrolle der Seuchenbekämpfungsmaßnahmen und der einzelnen Ärzte hatte. Jedes Fähnlein besaß - zumindest im Optimalfall - seinen eigenen Arzt. Dieser war meistens von Badern ausgebildet worden, beherrschte daher das Rasieren teilweise besser als das Operieren. Trotzdem dürfen die generellen medizinischen Praktiken der Zeit bereits als fortgeschritten betrachtet werden, wie viele medizinische Sammelschriften zeigen. Begleitet wurde der Arzt von einem Helfer, der die Tasche mit den medizinischen Instrumenten trug und im Zweifel assistierte. Diese Instrumente waren teuer, weswegen unterschiedliche Quellen darauf hinweisen, dass die auf Bildquellen abgebildete Tasche abschließbar war.

Da der Sold eines Feldschers in einem Fähnlein recht niedrig lag (normalerweise etwa bei 8 Gulden), war ein teures Instrumentarium sowie die notwendige Arznei kaum davon zu bezahlen. Es liegt daher im Bereich des Möglichen, dass die Landsknechte für die medizinische Versorgung zahlen mussten. Allerdings existieren hierzu sehr unterschiedliche Angaben.

„Bin kunstreich erfahrn wol geu[e]bt
Deß wird ich vo[-] Knechten geliebt
Ich hab zu Feldt und anderm endt
Allzeit mancherley Instrument
Bin auch versehen mit Artzney
Jedem Knecht zu helffen gar frey
Er sey geschlagen oder gestochen,
Verwundt oder ein Bein gebrochen,
Gefalln, verbrandt oder geschossen,
Umb ein geringen schlechten Lohn”.


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